Gut, dass die Liebe zum Handwerk bestehen bleibt

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„Confédération des Métiers de la Finition“ : Eine moderne Interessenvertretung für die Herausforderungen von heute und morgen

Die „Confédération des Métiers de la Finition“ (CMF) wurde am 6. Februar 2017 von dem Verband der Maler und Glaser, dem Verband der Gipser und Fassadenmacher, dem Verband der Bodenleger sowie dem Verband der Raumausstatter gegründet und ist die offizielle Vertretung der Berufsaktivitäten „Maler-Gipser-Fassadenmacher“, „Glaser-Spiegelhersteller“, „Raumausstatter“ und „Bodenleger-Parkettleger“. Die beiden Hauptbeweggründe für diese Zusammenschließung waren die Reform des Niederlassungsrechts und die Stärkung der einzelnen Berufe. Die Gruppierung zählt derzeit mehr als 215 Unternehmen, die rund 4.500 Mitarbeiter beschäftigen.

Gut, dass die Liebe zum Handwerk bestehen bleibt

Die Welt befindet sich im Wandel und das Handwerk bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont. Als Präsident der „Confédération des Métiers de la Finition“ (CMF), die vor allem kleine und mittlere Handwerksunternehmen (KMU) zu ihren Mitgliedern zählt, setze ich mich deswegen dafür ein, dass wir den Zug in Richtung Zukunft nicht verpassen und Veränderungen aktiv mitgestalten.

Veränderungen werden zunächst von vielen Unternehmen eher kritisch gesehen. Fakt ist jedoch, dass der Wandel allgegenwärtig ist und sich die Unternehmen einer ständigen Veränderung unterziehen müssen, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein. Die Umsetzung und Implementierung von Strategien ist ein fortlaufender Prozess, der sich insbesondere in der digitalen Welt immer weiter fortsetzt und beschleunigt.

Neue Chancen tun sich auf und Traditionelles muss überdacht werden. Der technologische Fortschritt erleichtert uns zugegebenermaßen die Arbeit, doch er birgt auch Herausforderungen, da die Reaktions- und Anpassungszeit an den Wandel stets kleiner wird.

Im Neubaubereich kommt die sogenannte „Bauwerksdatenmodellierung“ (kurz: BIM) verstärkt zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine softwaregestützte Methode der integrierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken. Es besteht die Gefahr, dass die KMU ins Abseits rücken und zum bloßen Zulieferer großer Bauträger werden. Eine solche Entwicklung muss verhindert werden.

Auch in Sachen Kundenbetreuung müssen die Unternehmen neue Wege gehen. Ein neuer Kauftypus hat sich entwickelt, der gut informiert ist, mitentscheiden und mitgestalten möchte. Zudem sind neue Kommunikationskanäle (soziale Netzwerke usw.) entstanden und es gilt Kundenanfragen in Echtzeit zu beantworten und eine starke Kundenbindung zu schaffen. „Geiz ist geil“ hat ausgedient. Bei der Kundenzufriedenheit spielt die Qualität eine zentrale Rolle und als Unternehmen gilt es die Erwartungen der Kunden zu erfüllen.

In den letzten Jahren hat auch ein Sinneswandel innerhalb der handwerklichen Betriebe stattgefunden. War früher eher der autoritäre Führungsstil angesagt, so reift bei vielen Verantwortlichen in den Betrieben heute die Erkenntnis, dass nur motivierte Mitarbeiter gute Arbeit leisten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Ein gerechter Lohn spielt sicherlich eine Rolle, doch viel wichtiger sind das Arbeitsklima, die Zukunftsperspektiven und die Schaffung eines „Wir-Gefühls“. Wenn das Vertrauen stimmt, kann vieles auf Betriebsniveau zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter geregelt werden. Die Vertrauensbasis geht leider immer mehr durch massive Überreglementierungen verloren und somit verliert der Arbeitgeber mehr und mehr an Spielraum und demzufolge an Flexibilität. Die Kundschaft 3.0. erwartet immer mehr von den Unternehmen und hat kein Verständnis für einen Mangel an Flexibilität.

Das Handwerk ist der vielfältigste Wirtschaftssektor wo Aus- und Weiterbildung eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Ausbildung der einzelnen Berufe muss besser aufeinander abgestimmt werden und es müssen neue Synergien zwischen allen beteiligten Akteuren entstehen. Die Weiterbildung ihrerseits muss den Bedürfnissen der Unternehmen angepasst werden, weswegen die Kompetenzzentren gegründet wurden, deren Aufgabe es ist den Handwerkerbetrieben entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten.

KMU sind Motor und Rückgrat der luxemburgischen Wirtschaft und ihre Bedürfnisse und Probleme unterscheiden sich von denen der Großunternehmen. Demzufolge wäre es sinnvoll, ihnen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Gut, dass die Liebe zum Handwerk bestehen bleibt und uns täglich antreibt.

Alain Kutten, Präsident der „Confédération des Métiers de la Finition“.

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